Mehrebenenmodellab316s4
Abschnitt 3.1.6. Seite 4
Im grünen Doppelpfeil zwischen dem Unternehmenssektor und dem Konsolidierten Sektor rechts unten in der Grafik 18 , der zur Forderungsebene gehört, verlaufen dann Forderungsströme, wenn vorgesehene Termine für Leistungen oder Zahlungen bei Transaktionen - aus welchen Gründen auch immer - nicht eingehalten werden. Die Ströme fließen in der einen Richtung bei der Forderungsentstehung und in der Gegenrichtung bei der Begleichung der Forderung zu einem späteren Zeitpunkt. Das gilt sowohl für die Käufe von Konsumgütern durch private Haushalte als auch für die Käufe von Investitions- und Vorleistungsgüter durch staatliche Stellen.
Jetzt sollen die Verbindungsströme der Grafik 18 zwischen Finanzsektor, von dem der Bereich der Banken ein wesentlicher Teil ist, mit den anderen inländischen Sektoren erläutert werden, das sind also der Unternehmenssektor, sowie die privaten und die öffentlichen Haushalte. In dieser Grafik 18 sind, wie erläutert, die privaten und öffentlichen Haushalte zu einem konsolidierten (Doppel-)Sektor zusammengefaßt.
In der Grafik 18 erkennen wir: Es sind rote Strömungspfeile für Zahlungen zwischen dem Finanzsektor und den anderen inländischen Sektoren als Biflows mit 2 Pfeilspitzen zu sehen. Es sind Pfeile, die Pipelines angeben, innerhalb derer Zahlungen in beiden Richtungen fließen können. Wie die Zeichenerklärung auf der Skizze rechts auflistet, können die Zahlungsströme, wie üblich im 3-Ebenen-Modell aus Bargeldübergaben einerseits, aus (Geld)Überweisungen zwischen Girokonten andererseits bestehen. Was die Auslöser für diese Zahlungsströme sind, kann man in der Grafik 10 erkennen. In dieser Skizze sind die privaten und die öffentlichen Haushalte getrennt eingezeichnet. Die Ursachen für die Zahlungsströme sind, wie erkennbar, einmal die Vornahme und die Wiederauflösung von Geldanlagen von Nichtbanken im Finanzsektor, zum anderen die Gewährung und die Rückzahlung von Krediten der Banken an Nichtbanken. Diese Zusammenhänge wurden in dem Abschnitt 3.1.1. und dem Abschnitt 3.1.2. genauer behandelt. Die Zahlungsströme können auch zusätzlich durch Gebühren, durch Soll- und Habenzinsen im Zusammenhang mit Geldanlagen und Krediten verursacht sein. Diese letzteren Ströme sind in der Grafik 18 und in der Grafik 10 ausgeblendet, dagegen in der Grafik 17 zu sehen.
Die grünen Doppelpfeile zwischen dem Finanzsektor und den anderen inländischen Sektoren in Grafik 18 zeigen Forderungsströme, die in Zusammenhang mit den eben beschriebenen Zahlungsströmen stehen, anders formuliert, es sind Forderungsströme, die mit den Zahlungsströmen korrespondieren. Ein Beispiel ist etwa, wenn ein Unternehmen einen Bankkredit in Anspruch nimmt. Ein Zahlungsstrom fließt dann von der Bank hin zum Unternehmen. Das gilt auch dann, wenn das Geld auf das Girokonto des Unternehmens bei der den Kredit gebenden Bank fließt. In der Gegenrichtung fließt dann ein Forderungsstrom vom Unternehmen hin zur Bank. So entsteht gewissermaßen ein Merkposten für beide Seiten, daß der Kredit zu einem vereinbarten Zeitpunkt später zurückgezahlt werden muß. Wenn die Rückzahlung dann erfolgt, fließen entsprechend dann der Zahlungsstrom und der Forderungsstrom jeweils wieder in Gegenrichtung.
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