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Abschnitt 3.1.2. Seite 1


3.1.2. Bankenbereich und Börsenbereich innerhalb des Finanzsektors

Wir betrachten jetzt die Grafik 17 : Hier ist der Finanzsektor einem zusammengefaßten (konsolidierten) Sektor aus Unternehmen, Privaten Haushalten und Öffentlichen Haushalten gegenübergestellt. Im Vergleich zu Grafik 11 sind hier also nicht nur private und öffentliche Haushalte gemeinsam in einen konsolidierten Sektor hinein gepackt worden , sondern zusätzlich auch noch der Unternehmenssektor. Der Finanzsektor, der dem konsolidierten Sektor gegenüber liegt, ermöglicht dann diesen anderen Sektoren die Kreditaufnahme einerseits und die Geldanlage andererseits. Die Zahlungsströme bei Krediten (die Gewährung in einer Richtung, die Rückzahlung in der Gegenrichtung) und bei Geldanlagen (Vorname in einer und Auflösung in Gegenrichtung) entsprechen denen in Grafik 11 . Neu ist hier in der Grafik 17 , daß die Sollzinsen bei Krediten und die Habenzinsen bei Geldanlagen als explizite Zahlungsströme dargestellt werden. Das gleiche gilt für die Gebührenzahlungen, die sowohl bei Kreditgeschäften als auch bei Geldanlagen anfallen können und die von den anderen Sektoren an den Finanzsektor gezahlt werden. Sie werden „Gebühren für Finanzdienstleistungen" in der Skizze genannt.

Wie zu erkennen ist, wird in der Grafik 17 zwischen Bankenbereich und Börsenbereich im Finanzsektor unterschieden. Andere Bereiche, die auch zum Finanzsektor gehören, etwa Versicherungen und Fonds, z.B. Investmentfonds, Aktienfonds und Hedgefonds, werden ausgeblendet, nicht in der Grafik angezeigt.

Im Bankenbereich werden die Kredite summarisch „Bankkredite" genannt. Beispiele sind etwa Unternehmenskredite und Konsumentenkredite. Die anfallenden Sollzinsen und Gebühren für die Kreditnehmer führen zu entsprechenden Zahlungen der Kreditnehmer an die Banken.

Bei den Geldanlagen im Bankenbereich (s. Feld A I a in der Grafik 17 ) werden in der Skizze Beispiele für mögliche Anlageformen genannt. Es sind hier Spareinlagen, Sparbriefe, Termineinlagen und Festgelder, für die Habenzinsen von den Banken gezahlt werden.

Wenn wir in der Grafik 17 auf der Seite der Geldanlagen unter A bleiben, sehen wir, daß im Börsenbereich die Anleger unter einer Vielzahl börsennotierter Papiere wählen können. Bei der Geldanlage in Aktien gilt, daß die Aktien Eigenkapital sind, man durch sie Firmenanteile erwirbt. In der jährlichen Hauptversammlung kann man grundsätzlich, je nach Höhe seiner Anteile über die Zusammensetzung des Aufsichtsrats von Firmen mitbestimmen, der wiederum den Vorstand der Firmen einsetzen kann und die laufende Geschäftsführung kontrollieren kann. Für die Aktien erhalten die Besitzer eine vom Geschäftsergebnis abhängige Dividende. Diese Dividende wird hier als ein variabler, vom Geschäftsergebnis abhängiger Zins definiert und zu den Habenzinsen gezählt, die zu entsprechenden Zahlungen an die Aktienbesitzer führen. Für die Firmen, die die Aktien ausgegeben haben, sind die Dividenden entsprechend Sollzinsen. Die Dividendenzahlung eines Unternehmens an einen speziellen privaten Einzelhaushalt geschieht in zwei Schritten und sieht dann so aus: Von dem Unternehmen geht die Zahlung in den Finanzsektor. Der Pfeil Soll-ZINSEN zeigt das an. In der Praxis heißt es genauer, daß die Bank des Unternehmens die Aufgabe übernimmt. Sie leitet das Geld für die Dividendenzahlung weiter an die Bank des privaten Haushalts, die den Betrag dessen Girokonto gutschreibt. Diese Operation wird durch den Pfeil Haben-ZINSEN angezeigt.

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