Mehrebenenmodellab221s3
Abschnitt 2.2.1. Seite 3
Bei der Betrachtung der linken Seite der Skizze sieht man entsprechend: In der Leistungsebene fließt ein Strom von Arbeitsleistungen in Höhe von 320 Mrd. Euro von den privaten Haushalten hin zu den Unternehmen, fest bezogen auf das Jahr 2001. Die Zahl ergibt sich aus Tarifen und Arbeitsverträgen sowie aus tatsächlich geleisteten Arbeitszeiten durch Zusammenfassung, durch Aggregation der individuellen Lohn- und Gehaltsabrechnungen aller Arbeitskräfte der Volkswirtschaft.
An Zahlungsmitteln fließen 310 Mrd. Euro insgesamt von den Unternehmen zu den Haushalten. Davon sind, wie die Skizze ausweist, 290 Mrd. direkte Gegenleistungen für die eingesetzte Arbeit des laufenden Jahres 2001, 20 Mrd. Euro stammen aus nachträglichen Zahlungen für Arbeitsleistungen aus vergangenen Perioden. Das führt dazu, daß die Verbindlichkeiten der Unternehmen und die Forderungen der Haushalte durch die nachträglichen Zahlungen um 20 Mrd. Euro vermindert werden, was der grüne Pfeil mit der Stromstärke 20 anzeigt.
Wie die Grafik 27 zeigt, werden für die Arbeitsleistungen der Haushalte im Jahr 2001 im Wert von 320 bisher nur Zahlungsmittel in Höhe von 290 Mrd. Euro von den Unternehmen als Gegenleistung transferiert. Dadurch entstehen bei den Haushalten Forderungen und simultan bei den Unternehmen Verbindlichkeiten jeweils in der Höhe von 30 Mrd. Euro, was durch den Pfeil mit der Stromstärke 30 angezeigt, verbucht wird, der von den Unternehmen zu den Haushalten hin verläuft.
Für die linke Seite der Skizze, in der der Austausch von Arbeitsleistungen der privaten Haushalte gegen Lohn- und Gehaltszahlungen der Unternehmen gemäß vertraglichen Einkommensvorgaben gezeigt wird, gilt auch wie für die rechte Seite der Skizze, die die Konsumgüterkäufe der Haushalte gegen Kasse zeigt, folgendes: Über alle drei Ebenen zusammengefaßt, sind die Zuflüsse an Vermögenswerten unterschiedlicher Art bei Unternehmen und Haushalten auch auf der linken Seite der Grafik, gleich. Bei den Unternehmen sind es 320 Mrd. Euro an Arbeitsleistungen plus 20 Mrd. Zunahme an Nettoforderungsvermögen, zusammen also 340 Mrd. Euro. Bei den Haushalten addieren sich 310 Mrd. Euro aus den Zahlungen der Unternehmen für geleistete Arbeit mit 30 Mrd. Euro aus Zunahmen ihres Nettoforderugsvermögens, zu ebenfalls zusammen 340 Mrd. Euro.
Zum Abschluß dieses Kapitels soll noch auf eine mögliche darstellungstechnische Vereinfachung hingewiesen werden. In der Grafik 27 sehen wir, wie rechts und links in der Skizze zwischen den Sektoren der Unternehmen und Privaten Haushalte jeweils zwei Forderungsströme (grüne Pfeile) in Gegenrichtung zueinander fließen. Inhaltlich läßt sich derselbe Tatbestand auch rechts und links durch nur einen Pfeil, dann allerdings mit jeweils 2 Spitzen darstellen. Wir betrachten dazu die Grafik 28 mit der Erklärung unten auf dieser Skizze. Die 2 entgegengesetzten Pfeile in der Grafik 27 sind in UNIFLOW-Darstellung und sie lassen sich jeweils durch einen „doppelspitzigen" Pfeil in BIFLOW-Darstellung ersetzen, wie es in Grafik 28 der Fall ist. Der Aussagegehalt ist derselbe, die Zahlenwerte der jeweils entgegengesetzt fließenden Ströme in Grafik 27 werden in der Grafik 28 neben die Pfeilspitzen der BIFLOW-Pfeile geschrieben. Diese BIFLOW-Technik, die im folgenden noch oft verwandt wird, kann Skizzen übersichtlicher machen, weil sich die Zahl der Linien in den Zeichnungen verringern läßt, ohne den Aussagegehalt zu vermindern.
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