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Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen dem Staat - einschließlich der Sozialversicherungen auf der einen Seite - und anderen Wirtschaftssubjekten entstehen aus Steuer- und Abgabeverpflichtungen gegenüber dem Staat, oder in Gegenrichtung vom Staat an die anderen Wirtschaftsteilnehmer dann, wenn für diese jeweils anderen Wirtschaftssubjekte Anspruchsgrundlagen gegenüber staatlichen Einrichtungen (Gebietskörperschaften und Sozialversicherungen) auf der Basis gesetzlicher Regelungen vorhanden sind. Ein Beispiel ist etwa der Anspruch auf Rentenzahlung aus der gesetzlichen Rente.

Forderungen und Verbindlichkeiten aus Arbeitsverhältnissen entstehen dann, wenn Löhne und Gehälter gar nicht oder nicht fristgerecht gezahlt werden. Das gilt für Beschäftigte im Unternehmenssektor einerseits, für Beschäftigte im staatlichen Sektor andererseits. Ebenso kann es auch für Beschäftigte gelten, die in privaten Haushalten als Dienstpersonal arbeiten.

Bei Verkäufen von Gütern und Dienstleistungen können sowohl Forderungen auf spätere Zahlung - bei Käufen auf Kredit - oder auf spätere Vorname der Leistung entstehen, wenn eine Vorauszahlung stattgefunden hat, wie schon bei der Erklärung der Grafik 34 gezeigt wurde.

Wie die Grafik 7 der Skizzenliste erkennen läßt, sind die Forderungen, ihre Bestände und Ströme, in der Mitte zwischen der Leistungs- und der Zahlungsebene angesiedelt. Sie bilden eine Art Puffer zwischen Leistungen und Zahlungen. Wie das Aussehen der Skizze zeigt, haben die unterschiedlichen Forderungsarten in der Grafik 7 Ähnlichkeit mit den verschiedenen Schichten des Belags eines Sandwichs, während die beiden Brot- oder Brötchenhälften des Sandwichs die Leistungs- und die Zahlungsebene darstellen.

IV. KAUFKRAFTBASIS UND KERNNACHFRAGE

Eine weitere Darstellungsmöglichkeit des 3-Ebenen-Modells, die in meiner Ausarbeitung häufig verwandt wird, zeigt die Grafik 31 . Bei dieser Skizze wird nur die Zahlungsebene, der Geldkreislauf, betrachtet. Die Leistungsebene und die Forderungsebene werden ausgeblendet, obwohl die Vorgänge dort weiter im Hintergrund wirksam sind und die Bestand- und Stromgrößen in der Zahlungsebene beeinflussen. Die wirtschaftlichen Transaktionen mit dem Ausland sowie die Interaktionen des inländischen Finanzsektors mit den anderen volkswirtschaftlichen Sektoren werden in dieser Grafik ebenfalls ausgeblendet.

In der Grafik 31 sind zwei spezielle Variablen zu erkennen, einmal die "KAUFKRAFTBASIS", zum anderen die "kaufkräftige KERNNACHFRAGE". Diese beiden Begriffe wurden für das 3-Ebenen-Modell neu geschaffen, es gibt sie in der herkömmlichen Theorie nicht.




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