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Abschnitt 3.1.4. Seite 3


Jetzt wird gefragt, welche Ebenen die Finanzunternehmen brauchen, wenn sie für Wirtschaftseinheiten von außerhalb des Finanzsektors Finanzdienstleistungen durchführen. Zu den Finanzdienstleistungen gehören ja, wie erwähnt, die Kreditvergabe, die Geldanlage und weitere Dienstleistungen. Wie die Grafik 33 auf der Seite unten zeigt, werden nur die Forderungsebene (F-Ebene unter b1) und die Zahlungsebene (Z-Ebene unter c1) gebraucht.

Zahlungsströme gibt es bei Kreditvergabe und Kreditrückzahlung, ebenso bei der Vorname und bei der Auflösung von Geldanlagen, zusätzlich auf Grund der zusammen mit Krediten und Geldanlagen entstandenen Soll- und Habenzinsen. Gleichfalls sind Gebühren für Finanzdienstleistungen Ursache von Zahlungsströmen. Forderungsströme unter b1 entstehen dann, wenn notwendige bzw. vertraglich vereinbarte Zahlungstermine im Zusammenhang mit Krediten und Geldanlagen nicht eingehalten wurden.

Die Leistungsebene (L-Ebene) wird hier im „2. Zuhause" der Finanzintermediäre, im Finanzsektor, wie die Grafik 33 anzeigt, nicht benötigt. Denn alle Infrastrukturoperationen für Finanzunternehmen wie Einkauf und Einsatz von Personal und Material gehen im „1. Zuhause" der Finanzintermediäre, in einem für sie reservierten Teil des Unternehmenssektor, über die Bühne.

Der Vorteil dieser von uns gewählten Konstruktion des 3-Ebenen-Modells ist, daß im Finanzsektor nur die Transaktionen stattfinden, dadurch die entsprechenden Zahlungs- und Forderungsströme fließen, die im direkten Zusammenhang mit Finanzdienstleistungen stehen, dem Kerngeschäft der Finanzunternehmen. Alle Vorgänge, die für die Bereitstellung und die Aufrechterhaltung der betrieblichen Infrastruktur nötig sind, werden dann in den Teil des Unternehmenssektors verbannt, der dort für Finanzunternehmen reserviert ist. Hier findet auch die abschließende betriebliche Erfolgsrechnung statt. Dorthin fließt damit der Überschuß aus den im Kerngeschäft innerhalb des Finanzsektors erzielten Ergebnisse, die, wie schon gezeigt, aus Sollzinsen minus Habenzinsen plus Gebühren errechnet werden, wie die Grafik 17 unter dem Stichwort "Einzahlungsüberschuß aus Zinsen und Gebühren" demonstriert.

Entsprechend müssen auch die Forderungsströme der F-Ebene beim Geschäft der Finanzunternehmen mit Wirtschaftssubjekten anderer Sektoren (unter b1 in der Grafik 33 ) durch einen „Forderungsüberschuß aus Zinsen und Gebühren" für das betriebliche Ergebnis berücksichtigt werden. Dieser Strom kann ebenfalls durch einen Pfeil dargestellt werden, der vom Finanzsektor zum Unternehmenssektor verläuft, genauer gesagt, ein Strom verlaufend vom Finanzsektor hinein in den für Finanzunternehmen reservierten Teil des Unternehmenssektors. Dieser Pfeil des "Forderungsüberschusses" ist allerdings in der Grafik 11 und in der Grafik 17 ausgeblendet, nicht sichtbar.

Die zuvor beschriebenen Zusammenhänge über das doppelte Zuhause von Finanzunternehmen werden auch in der Grafik 20 sichtbar. Der für Finanzunternehmen reservierte Teil des Unternehmenssektors wird hier „Teilsektor n" benannt. Das „1. Zuhause" der Grafik 33 , nämlich der für Finanzunternehmen reservierte Teil des Unternehmenssektors wird in der Grafik 20 "Infrastrukturteil" genannt. Das „2. Zuhause", der Finanzsektor in der Grafik 33 nennt sich in der Grafik 20 „Finanzdienstleistungsteil",angesiedelt im Finanzsektor.

Der "Einzahlungsüberschuß aus Zinsen und Gebühren" und der "Forderungsüberschuß aus Zinsen und Gebühren", die beide für jedes Finanzunternehmen für Zwecke der betrieblichen Ergebnisrechnung aus dem Finanzsektor in den für Finanzunternehmen reservierten Teil des Unternehmenssektors fließen, werden in der Grafik 20 nicht durch Strömungspfeile angezeigt, diese sind ausgeblendet.

An späterer Stelle soll noch auf den weiteren Inhalt der Grafik 20 genauer eingegangen werden.

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