Mehrebenenmodellab313s1
Abschnitt 3.1.3. Seite 1
3.1.3. Die Höhe der Zahlungsmittelbestände außerhalb des Finanzsektors
Jetzt ist einiges zu dem rot umrandeten Kasten ZAHLUNGSMITTELBESTÄNDE in der Grafik 17 innerhalb des Konsolidierten Sektors (aus Unternehmen, privaten und öffentlichen Haushalten) zu sagen. Die Zahlungsmittelbestände setzen sich aus Bargeld einerseits und Sichtguthaben bei Banken andererseits zusammen. Von diesen Zahlungsmittelbeständen werden Zahlungsströme als Output gespeist, andere Zahlungen kommen als Inputs herein, erhöhen somit die Bestände.
Die zwei Bestandteile der Zahlungsmittel, Bargeld und Sichtguthaben, werden im 3-Ebenen-Modell gleich behandelt. Über das anteilige Verhältnis der beiden soll nichts ausgesagt werden, außer vielleicht, daß, wie die Erfahrung zeigt, Bargeld (Noten und Münzen) eher im konsumnahen Bereich verwendet werden, etwa beim Kauf von Lebensmittel durch private Haushalte.
ANMERKUNG:
Wir verwenden hier den Begriff „Bargeld" in einem engen Sinn, also nur als die Summe von Noten und Münzen. Im allgemeinen Sprachgebrauch, z.B. auch bei der wirtschaftlichen Berichterstattung in Zeitungen und im Fernsehen, reißt immer häufiger die Gewohnheit ein, der Begriff „Bargeld" im weiteren Sinne zu verwenden und dann auch die Sichtguthaben neben Noten und Münzen einzubeziehen. Das soll hier, wie gesagt, nicht geschehen.
Also, Bargeld (i. e S.) und Sichtguthaben sind grundsätzlich im 3-Ebenen-Modell gleichberechtigt für die Durchführung von Zahlungen, es wird nicht zwischen diesen Geldformen differenziert. Es ist aber folgendes zu beachten: Die Sichtguthaben, man spricht auch von „Buchgeld", werden buchungstechnisch von den Banken auf Kundengirokonten geführt. Von dort erfolgen die Überweisungen gegen Gebühren. Es handelt sich um eine Finanzdienstleistung der Banken. Das besondere ist hier, wie gezeigt wurde, daß in der Darstellungsweise des 3-Ebenen-Modells die Bestände an Sichtguthaben ebenfalls im Konsolidierten Sektor (aus Unternehmen, privaten und öffentlichen Haushalten) zusammen mit Noten und Münzen plaziert werden, obwohl sie buchungstechnisch auf Kundengirokonten bei Banken geführt werden, die zum Finanzsektor gehören. Allerdings ist das besondere, daß für den Geldtransfer, also für die Zahlungen mit Hilfe der Sichtguthaben auf den Girokonten, Gebühren von den Banken erhoben werden, die in unserem Modell ein Teil der „Gebühren für Finanzdienstleistungen" in der Grafik 17 darstellen, die von den „Nichtbanken" aus dem Konsolidierten Sektor zu den Banken innerhalb des Finanzsektors fließen.
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