Mehrebenenmodellab0s2
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II. DIE 3 EBENEN

Warum 3 Ebenen? Das können Sie erkennen, wenn Sie die Grafik 34 öffnen. Hier sehen Sie ein Grundschema der drei Ebenen gemäß meinen Modellvorstellungen:

Die LEISTUNGSEBENE (L-Ebene) enthält die Gütermärkte, deren Bestände und die Ströme von Gütern, die zwischen "Knoten" fließen, etwa zwischen Wirtschaftssubjekten - wie Unternehmen oder Haushalten - oder zwischen ganzen Wirtschaftssektoren. Ebenso werden hier Dienst- oder Arbeitsleistungen, d.h. Vorgänge, die im Zusammenhang mit Arbeitsmärkten stehen, angezeigt.

Eine weitere Ebene ist die ZAHLUNGSEBENE (Z-Ebene), auf der Zahlungsmittelbestände gespeichert und Zahlungen durchgeführt werden, sei es auch nur zwischen einzelnen Wirtschaftssubjekten oder zusammengefaßt zwischen volkswirtschaftlichen Sektoren. Es wird, wie die Grafik 34 und die Kurzpräsentation zeigen, grundsätzlich zwischen zwei Arten von Zahlungsmitteln bzw. Zahlungsvorgängen unterschieden:
  1. handelt es sich um Bargeld, also um Banknoten und Münzen, die als Bestände angezeigt werden können und mit denen durch direkte Übergabe an andere Wirtschaftssubjekte gezahlt werden kann.
  2. geht es um Buchgeld oder Kontengeld, also um Bestände von Sichtguthaben auf Girokonten der einzelnen Wirtschaftssubjekte bei Banken, mit deren Hilfe die Bezahlung durch Überweisungen zwischen diesen Girokonten der Wirtschaftsteilnehmer durchgeführt wird. Zahlungen mit Hilfe von Schecks, Kredit- und EC-Karten gehören auch dazu, weil sie die eben beschriebenen Überweistungsvorgänge auslösen.
Die Leistungs- und Zahlungsebene, also diese 2 Ebenen genügen, wenn es um solche wirtschaftliche Transaktionen geht, wo die Übergabe der Leistung in der L-Ebene und die entsprechende Bezahlung, die als Gegenleistung in der Z-Ebene vorgenommen wird, simultan zu einem Zeitpunkt erfolgen.

Sind die Zeitpunkte der Übergabe von Waren (Leistungstransaktion) und die Bezahlung (Finanztransaktion) dagegen unterschiedlich, liegen sie etwa durch Wochen, Monate oder Jahre auseinander, muß im 3-Ebenen-Modell die FORDERUNGSEBENE (F-Ebene) zum Einsatz kommen. Man kann auch statt "Forderungsebene" von der "Kreditebene" sprechen. Wie die Grafik 34 zeigt, können "Forderungen auf spätere Zahlungen" entstehen, wenn ein Kredit gewährt wird und der Käufer erst zu einem späteren Zeitpunkt seine Rechnung begleichen muß. Gibt es eine "Vorauszahlung" eines Käufers vor der Lieferung des Gutes, liegt also die Finanztransaktion vor der Leistungstransaktion, entstehen damit zum Bezahlungszeitpunkt "Forderungen auf spätere Lieferungen". Diesen Fall, der in der Realität seltener ist, kommt etwa beim Kauf hochwertiger Anlagegüter wie im Schiffsbau vor.


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